Mittwoch, 1. Februar 2012

Ubuntu One weiterhin ohne Blackberry Support

Manchmal glaubt man ernsthaft, dass es mit Nischenprodukten nie etwas ordentliches werden kann, da diese sich selten bis gar nicht an bestehende Standards anpassen können. Ubuntu ist so ein Fall. Die Smartphones des kanadischen Herstellers RIM namens Blackberry auch.

Kein Ubuntu-One für Blackberry

Die heimischen Geräte miteinander ideal zu verknüpfen und damit eine hervorragende Performance zu liefern schafft derzeitig nur die Apfelfabrik eindeutig und ist seinen Mitbewerbern dabei noch um Meilen voraus. Ubuntu, oder besser Canonical hat einige Ideen und gute Ansätze, doch leider fehlt es an den Programmen, Entwicklern und gleichzeitig rast die Zeit einfach davon. Ich behaupte an dieser Stelle einfach mal, dass es Canonical hier genauso geht, wie dem kanadischem Smartphonehersteller RIM mit seinen Blackberry-Geräten. Gute Geräte, gute Ideen und an der Umsetzung und Kompatibilität hapert es gewaltig. Bei Blackberry dann auch noch im App-Store und an anderen Stellen, aber grundsätzlich nehmen sich beide nichts. Ein iPhone mit Ubuntu zu verknüpfen ist schon - gerade für Anfänger - schwer aber nicht unmöglich. Schwieriger wird es da dann schon mit Blackberrys. Die Desktop-Software läuft in keiner Version unter Wine und ohne schon gar nicht. Und Wine kann in unseren Augen nicht die Alternative sein, um irgendeine andere Software zu emulieren.
Da wir hier auch mehrere RIM-Geräte besitzen, wollten wir diese mit der Cloud Ubuntu-One verbinden. Geht leider nicht. Eine Nachfrage beim Support für One nach einer Möglichkeit, brachte nach 48 Stunden diese Antwort ins Mailfach:

Hi Oliver,
Thank you for the kind and enthusiastic words. We don't have plans to
support Blackberry. We do have a developer program that allows other
developers to build Ubuntu One clients and features for platforms like
Blackberry and others. If you or someone you know is interested in this,
please check out: https://one.ubuntu.com/developers
Thanks,
Joshua Hoover
Na, Danke Joshua und Nein, Danke. Wir möchten die Entwicklerplattform nicht auschecken. (Wären wir Entwickler, würden wir bestimmt auch nicht Linux entwickeln.)
Die Support-Antwort bedeutet für uns als Agentur im Klartext, dass wir so unsere Dokumente in der Cloud nicht über BB miteinander tauschen können. Es läuft supporttechnisch hier wohl alles auf  Googles Android und Apples OS hinaus. Super. Wir mögen kein Android und Apfel eigentlich auch nicht. Warum benutzt man eigentlich Blackberrys? Weil man nicht die Hype-Handys der Kiddies benutzen will oder bestimmte Funktionen oder haptische Vorteile dieser Geräte nutzen möchte. Sind diese nicht mit dem Betriebssystem kompatibel, muss man sich was einfallen lassen. Wir könnten jetzt die Cloud wechseln. Möglichkeiten gäbe es einige. Man könnte aber auch das Betriebssystem der Bürorechner wechseln, denn die mangelnde Verbindungsmöglichkeit der Geräte durch eine simple Software-Schnittstelle fehlt ja weiterhin. Oder man wechselt die Telefone. Alles aber sehr aufwendig und wenn es hier was zu wechseln gibt, dann direkt zur Apfelfabrik. Traurig, irgendwie. Um die Synchronisierung der Geräte zu gewährleisten gab es hier vorerst zwei Rechner mit Windows-Versionen im Dual-Boot und die entsprechenden Rechner dürfen wieder mit Software aus Redmond arbeiten. Nicht die Ideallösung aber preislich akzeptabel.

Wir sehen hier die größten Defizite, die Canonical bis spätestens Jahresende beseitigen muss. Es nützt nichts, wenn das Betriebssystem weiter präzisiert und verschönert wird und sich bei der Entwicklung von Software für Smartphones und Co auf andere verlassen wird.  Die Kompatibilität mit bestehender Hardware im Smartphone-Bereich muss dringend verbessert werden um die bestehenden Nutzer weiterhin zu halten und auch neue zu finden. Bei allen Vorteilen von Ubuntu, sind es aber doch die Dinge, die nicht funktionieren, die die User weitererzählen und die andere daran hindern, das System auszuprobieren. Statt einen teuren CES-Stand zu mieten um ein unfertiges Ubuntu-TV zu präsentieren, sollte Canonical lieber zwei Entwickler für 3 Monate daran sezten, Schnittstellen und Desktop-Software für Blackberry, Symbian S60, iPhone, Windows mobile 6,5 und Surfsticks zu basteln.  Damit wäre tausenden Usern deutlich mehr geholfen als die Entwicklung eines Tablets mit Ubuntu oder eines Ubuntu-Phones, welche auch nur Nischenprodukte bleiben werden. Das Betriebssystem am Rechner oder Notebook wechselt man durchaus schneller als das geliebte Smartphone, welches man oft über Jahre besitzt.

In diesem Sinne, vielleicht als Anreiz

//O.F.

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